Wie
        hast Du nach Deinem tollen
        Lauf in Mainz Dein
        Training für Peking aufgebaut? 
        
            Erstmal
            folgte eine mehrwöchige Regenerationsphase, dann
            wurde im Training der Schwerpunkt auf die Ausdauer
            gelegt. Denn schnelle Zeiten sind in Peking nicht zu
            erwarten. 
             
         
        Wie
        verlief das bisheriges Training, wieviel Kilometer
        läufst Du pro Woche? 
        
            Erst konnten wir
            die höheren Pulswerte, die durch die Hitze, die wir
            ja im Training suchen, nicht genau einordnen. Aber in
            der Phase mit kühleren Temperaturen haben wir
            festgestellt, dass ich gut drauf bin. Im Durchschnitt
            bin ich im Aufbau für Peking 140 km gelaufen. 
             
         
        Wie waren Deine letzten
        Testwettkämpfe? 
        
            Nach
            zwei wenig erfolgreich verlaufenden Hitzerennen Ende
            Juni hat der 10km-Lauf im niederländischen
            Voorthuizen am 16.7.2008 gezeigt, dass ich nicht nur
            ausdauernd, sondern auch schnell laufen kann
            (taktisches Rennen mit zwei schnellen Kilometern am
            Ende). Dies hat Frank* schon etwas überrascht, da
            das Training ja nicht darauf ausgerichtet war. Als letzter
            Wettkampf vor meinem Abflug nach Asien steht noch die
            Vattenfall-City-Nacht über 10km auf dem Ku'damm in
            Berlin am 2.8.an.** 
             
            * Frank Hahn ist Susannes Ehemann und
            Trainer - Anmerkung Herbert Steffny 
            ** Susanne
            Hahn gewann diesen letzten 10km Test in 33:11 Minuten
            vor Melanie Kraus (33:56min) - Anmerkung Herbert
            Steffny. 
             
         
        Viele gehen in die
        Höhe zum Training, Du läufst zuhause und in Kienbaum,
        warum dort? 
        
            Mit der Höhe
            haben Frank und ich bislang keine erfolgreichen
            Erfahrungen gemacht. Außerdem ist es uns dort zur
            Vorbereitung auf Peking zu kühl. Im Köln-Bonner
            Raum und in Kienbaum finden wir sehr gute Bedingungen
            vor: Es ist heiß, im Rheinland oft auch schwül, und
            ich laufe auf bekannten und vermessenen Strecken,
            sodass wir die Trainingsleistungen gut analysieren
            können. 
             
         
        Was hast Du für die zu
        erwartenden klimatischen Bedingungen in Peking in Deiner
        Trainingsvorbereitung angepasst und für das Rennen
        selbst taktisch geplant? 
        
            Ich suche die
            Hitze, (s.o.). Wie auch sonst gilt, dass ich in das
            Rennen reinfinden muss. Zu schnell anzugehen wird
            sicherlich gerade in Peking sehr böse enden können. Aber die
            äußeren Bedingungen können natürlich jegliche
            Planung zunichte machen. Im Extremfall geht die
            Gesundheit vor. 
             
         
        Du fliegst am 6.8.2008
        nach erst nach Japan. Wo und wie verläuft Dein letzter
        Trainingsabschnitt? 
        
            Bis zum Abflug
            nach dem japanischen Shibetsu ist im Training das
            Wesentliche gelaufen. Der Reisetag ist nochmals mit
            einer harten Einheit zu vergleichen, sodass bis zum
            Flug am 13.8.2008 nach Beijing und in der
            Olympiastadt selber nur noch Regeneration angesagt
            ist. 
             
         
        Wer sind für Dich die
        Favoritinnen, was denkst Du über die starken Chinesinnen
        bei ihrem Heimrennen? 
        
            Die Asiatinnen
            werden sicherlich gut abschneiden, denn sie können
            die Bedingungen am ehesten einschätzen. Eine meiner
            weiteren Favoritinnen ist Catherine Ndereba, die Weltmeisterin
            von Osaka 2007. 
             
         
        Gibt es vielleicht eine
        taktische Zusammenarbeit von Dir und Melanie Kraus? 
        
            Wir werden
            sicherlich vor dem Rennen über unsere Pläne
            sprechen, aber letztendlich muss man aus dem Gefühl
            heraus im Rennen selber entscheiden, wie man läuft. 
             
         
        Du stehst nicht wie
        Irina Mikitenko unter hohem Erwartungsdruck, aber was
        hast Du Dir selbst für das Rennen vorgenommen? 
        
            Ich möchte meine
            Leistung, die ich mir durch das Training erarbeitet
            habe, abrufen können. Damit sollte auch eine bessere
            Platzierung als in Osaka, also unter die ersten
            vierzig, möglich sein. 
             
         
        Magst Du die
        chinesische Küche und/oder nimmst Du Dir Müsli oder
        andere Lebensmittel von zuhause mit? 
        
            Lebensmittel
            hätten wir bis Anfang Juni deklarieren und
            verschicken müssen. Somit werde ich nichts Eigenes
            einführen. Durch meine internationalen Starts bin
            ich aber auch flexibel geworden. Im Olympischen Dorf
            soll es rund um die Uhr zu essen geben, v.a.
            westliche Küche. Aber ich hoffe auch, dass es
            asiatische Gerichte gibt, denn ich mag diese
            Geschmacksrichtung, sie ist gesund und bekommt mir
            gut. Nur zum Frühstück esse ich lieber Brot als
            Reis! 
             
         
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